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Diese Seiten zur Schweizer Geschichte führen in 20 leicht verständlichen Kapiteln von den Dinosauriern über Pfahlbauer, Helvetier, Römer, Mittelalter, Alte Eidgenossenschaft, die Entstehung der modernen Schweiz bis zur heutigen Wohlstandsgesellschaft. Dazu werden Spezialthemen wie die Industrialisierung der Schweiz oder die Geistige Landesverteidigung vor und im 2. Weltkrieg vertieft dargestellt.
Die Entstehung der Alpen steht nicht nur zeitlich am Anfang dieser "Schweizer Geschichte", denn die Alpen prägten und prägen Empfinden, Denken und Handeln der Bevölkerung dieses Kleinstaates bis heute. Nachdem sich die eiszeitlichen Gletscher zurückgezogen hatten, konnten Steinzeitmenschen hier sammeln und jagen. Die Pfahlbauer an den Schweizer Mittelland-Seen erreichten mit ihrem handwerklichen Geschick einen ersten kulturellen Höhepunkt. Der keltische Stamm der Helvetier ist das erste im Gebiet der heutigen Schweiz lebende Volk, von dem wir auch schriftliche Kunde haben. 58 v. Chr. wollten sie nach Südfrankreich auswandern, wurden aber von den Römern bei Bibracte besiegt. Die Römer dehnten ihr Reich bis an den Rhein aus und hinterliessen u.a. ein gut ausgebautes Netz von Karrenwegen (inkl. Passübergänge).
Um etwa 400 n. Chr. drangen im Zuge einer grossen "Völkerwanderung" germanische Stämme nach Mittel-, West- und Südeuropa vor, das römische Reich konnte sich nur im südöstlichen Mittelmeerraum halten: während die Franken sich in Nordfrankreich festsetzten, liessen die Burgunder sich in der Westschweiz und im angrenzenden Burgund nieder. Beide Stämme übernahmen Sprache (lateinisch -> französisch) und teilweise auch Kultur der Römer. Die Alamannen dagegen besiedelten frei gelassene Zwischenräume im schweizerischen Mittelland und behielten ihre deutsche Sprache und Lebensweise bei. Im Mittelalter etablierten sich die grossen Germanenreiche, das Christentum und das Lehenswesen mit der feudalen Ständeordnung (Adlige, Geistliche, Bauern), die antike Kultur wurde in den Klöstern konserviert und überliefert.
Die Alte Eidgenossenschaft war zunächst (1291) nur ein loses Bündnis von Talgemeinschaften der Zentralschweiz, die ihre wohlerworbenen Autonomierechte gegen den Machthunger der Grafen von Habsburg verteidigen wollten. Ob der schweizerische Freiheitsheld Wilhelm Tell tatsächlich gelebt hat, ist umstritten, er verkörpert aber jedenfalls bis heute im Bewusstsein breitester Bevölkerungskreise den Geist der Alten Eidgenossen. Bald gesellten sich Städte dazu und durch geschicktes Ausnützen der Rivalitäten zwischen Kaiser und Fürsten wurde der Spielraum grösser. Die Reformation (16. Jahrhundert) brachte eine erste schwere Zerreissprobe mit mehreren Bürgerkriegen zwischen den grossen Städten des Mittellandes und den konservativen Landgebieten der Zentralschweiz.
Die Aufklärung mit ihrer Kritik am "Ancien Régime" ist zwar keine schweizerische Erfindung, sie hat aber in der Schweiz auf politischer Ebene schon früh Früchte getragen. Allerdings stiessen die berechtigten Forderungen der Untertanen in den ländlichen Gebieten der grossen Kantone (Zürich, Bern, Luzern, Waadt, Baselland, St. Gallen) und in den "Gemeinen Herrschaften" (von den alten Eidgenossen gemeinsam verwalteten Untertanengebieten Aargau, Thurgau, Tessin u.a.) bei den "Gnädigen Herren" zunächst auf taube Ohren.
Die wachsende Ungeduld entlud sich zuerst in Frankreich (Französische Revolution) und führte zu Anarchie [Gesetzeslosigkeit], Chaos und Tod. Selbst diese Erfahrung konnte die Herren in der Schweiz nicht zu Reformen bewegen. So kam es 1798 auch in der Schweiz zur Revolution: Schweizer Revolutionäre stürzten mit französischer Hilfe die alte Ordnung und errichteten die so genannte Helvetische Republik nach französischem Vorbild als zentralistisch gelenkten Einheitsstaat. Das Experiment scheiterte an unrealistischen Erwartungen der Revolutionäre und der befreiten Landbevölkerung. Immerhin wurde mit der Förderung der Volksschule (mit Heinrich Pestalozzi als treibender Kraft) die Grundlage dafür gelegt, dass die Schweiz eine Generation später für die Demokratie bereit war.
1803 wurde die Übung mit dem Zentralstaat abgebrochen. Der französische Kaiser Napolon diktierte 1803 unter dem Titel Mediation [Vermittlung] eine föderalistische Verfassung, in der die Kantone Aargau, St. Gallen, Thurgau, Tessin, Waadt und Graubünden zu gleichberechtigten Mitgliedern der Eidgenossenschaft wurden. Genf, Wallis und Jura wurden von Frankreich annektiert [zwangsweise ins eigene Staatsgebiet eingegliedert]. Nach dem Sturz Napoleons kehrte man 1815 zunächst weitgehend zur alten Ordnung zurück (Herrschaft der "Gnädigen Herren"), allerdings blieben die neuen Kantone von 1803 selbstständig. Genf, Neuenburg und Wallis wurden ebenfalls zu gleichberechtigten Kantonen der Schweiz.
Die neuen Ideen setzten sich allerdings schrittweise doch noch durch. 1830 wurden in vielen Kantonen die Kantonsverfassungen revidiert [angepasst] und wieder mehr Volksrechte eingeführt. Nach dem kurzen "Sonderbundskrieg" wurde dann mit der Bundesverfassung von 1848 der moderne Bundesstaat geschaffen. Der Kulturkampf zwischen Liberalen und Konservativen führte zur ersten Totalrevision der Bundesverfassung von 1874 mit der Einführung des Referendums als wichtigstem Element der direkten Demokratie. 1891 wurde die Volksinitiative als zweiter Hauptpfeiler der direkten Demokratie eingeführt.
Das bewegte 19. Jahrhundert brachte aber auch mit der Industrialisierung und der stürmischen Entwicklung des Verkehrs und der technischen Kommunikationsmittel tiefgreifende wirtschaftliche und soziale Umwälzungen. Die dadurch entstandene Verunsicherung breitester Bevölkerungskreise begünstigte das Aufkommen eines erneuten, sich hinter pseudo-wissenschaftlichen Argumenten tarnenden Antisemitismus in ganz Europa.
Das 20. Jahrhundert begann mit grossen Hoffnungen auf Frieden und Wohlstand, aber schon bald zerstörten der Erste Weltkrieg (1914-1918), die russische Revolution (1917), der Generalstreik in der Schweiz (1918) und die Weltwirtschaftskrise (1927) die Hoffnungen auf eine friedliche Entwicklung. Der Nationalsozialismus stürzte Deutschland und die Welt in die unvorstellbaren Gräuel des Zweiten Weltkriegs und des Holocaust. Die Schweiz blieb dabei als eines von wenigen Ländern Europas von kriegerischen Handlungen weit gehend verschont, lud sich aber mit ihrer restriktiven Flüchtlingspolitik und der Entgegennahme von Raubgold moralische Schuld auf.
Die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts schliesslich stand unter dem Zeichen eines fast unbegrenzten Wirtschaftswachstums das die heutige freiheitliche Wohlstandsgesellschaft - mit all ihren Schattenseiten (Umweltprobleme, überbordender Individualismus) - erst möglich machte.
Kurze Schweizergeschichte (druckerfreundliche Version).
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